Pull-off, Hammer-on, Slide

für Gitarre und Banjo

Gitarre Greifhand Akkord

Diese Spieltechniken wie Pull-off, Hammer-on, Slide spielt man auf der Gitarre und dem Banjo auf die gleiche Art und Weise.

 

Greifhand Fingerposition: 

Damit Hammer-On, Pull-Off und Slide schön und voluminös klingen, egal ob bei Gitarre oder Banjo, ist wichtig, dass du sehr nah am Bundstäbchen die Saiten mit dem Greifhand-Finger drückst. Wenn du Slide spielst, zum Beispiel von 2 bis 5 Bund, solltest du den Finger bis zum Ende von 5 Bund schieben, fast den Bundstab zwischen 5 und 6 Bund berühren.

Pull-Off 

 

Beim Bluegrass-Banjo sind Pull-Offs eine gängige Technik. Dabei wird ein gegriffener Ton gespielt und anschließend der Finger schnell „abgezogen“, wodurch die Saite vibriert und der darunterliegende Ton (meist eine leere Saite) erklingt. Dies ist eine grundlegende Technik, um deinem Spiel Geschwindigkeit und einen unverwechselbaren Bluegrass-Sound zu verleihen. Pull-Offs können mit verschiedenen Fingern und auf verschiedenen Saiten ausgeführt werden und werden oft mit anderen Techniken wie Hammer-Ons und Slides kombiniert, um komplexere Melodiemuster zu erzeugen.

 

Ein guter Pull-Off sollte einen klaren, nicht gedämpften oder schwacher Klang haben. Dies wird oft dadurch erreicht, dass man bis zum Abziehen festen Druck auf die gegriffene Note ausübt und darauf achtet, dass der Finger guten Kontakt mit der Saite hat. 

Allerdings klingt Pull-Off nicht so kräftig wie beim Hammer-On, und man muss es erfahrungsgemäß länger üben als das Hammer-On um einen brauchbaren Effekt zu erzielen.

Pull-Off Banjo
Pull-Off in Tabs - Po
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Pull-Off spielen:

Bei 3 2 – drück die Saite G im 2. Bund mit dem Zeigefinger und gleichzeitig mit dem Mittelfinger (oder Ringfinger) im 3. Bund. Zupf die Saite mit dem Daumen (Zupfhand). Sobald die Saite erklingt, zieh diese Saite leicht nach unten mit dem Mittelfinger im 3. Bund und lass sie los. Nachdem du die Saite losgelassen hast, kannst du den Zeigefinger vom 2. Bund wegnehmen. Zweite Möglichkeit: drück die Saite G im 3. Bund mit dem Mittelfinger, zupf und zieh diese Saite gleichzeitig leicht nach unten, lass sie los und sobald ein Ton entsteht, drück diese Saite mit dem Zeigefinger im 2. Bund.

Bei 2 0 – drück die Saite G im 2. Bund mit dem Zeigefinger, zupfe die Saite und wenn sie erklingt, zieh die gedrückte Saite mit dem Zeigefinger ein bisschen nach unten und lass sie los. Es soll noch ein Ton entstehen.

Pull-Offs/Push-Offs - 3-2

 

Überwiegende Mehrheit der Pull-Offs beim Bluegrass-Banjospiel sind auf beiden Seiten des zweiten Bundes der dritten Saite ausgeführt.

Obwohl Pull-Offs an zahlreichen Stellen auf dem gesamten Griffbrett vorkommen, bildet die Beherrschung des 3-2-Pull-Offs (dritter bis zweiter Bund) eine solide Grundlage für alle zukünftigen Pull-Off-Bemühungen.

Banjo Pull-OffsMerken

Eine der ersten Fragen, die sich bei jeder Pull-Off-Studie stellt, ist die nach der Anordnung der Greiffinger. Setzen wir mit dem Zeigefinger auf und ziehen mit dem Mittelfinger?

 

Um eine starken Pull-Offs zu bekommen, müssen wir den Zugfinger unmittelbar auf dem dritten Bund verankern. Den meisten von uns gelingt dies leichter, wenn wir den Ringfinger – nicht den Mittelfinger – auf dem dritten Bund platzieren, während der Zeigefinger fest verankert und auf dem zweiten Bund sitzt. Es gibt zwar keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, dies zu tun, aber mach dir dies zu deinem Ausgangspunkt, bevor du weiter experimentierst.

 

Soll man den Finger nach unten zum Boden oder nach oben zur Decke ziehen (oft als Push-Off bezeichnet). Auch hier gibt es keine allgemein „richtige“ Methode. Man kann beide Techniken anwenden. Die Vorwegnahme der nächsten Greifhandposition ist hier entscheidend. Wenn du nach Pull-Off eine offene D Saite einschlagen willst, kannst du deine Greifhand mit einem Pull-Off in diese Richtung treiben.

 

Während du eine endlose Folge von Pull-Offs/Push-Offs mit deinem Metronom übst, ist der Kontext, der durch das Spielen des gesamten Stücks oder der Phrase entsteht, nützlich in die Übung einzufügen, zum Beispiel: eine Phrase mit vier Noten, um leere Saiten (und damit Kontext) hinzuzufügen.

 

Da der Daumen beim Anschlagen der Saite mehr Kraft hat als der Zeige- oder Mittelfinger, wäre es sinnvoll, Pull-Off mit dem Daumen auszuführen.

Hammer-On 

 

Um Hammer-Ons zu spielen, spielst du mit deiner Greifhand einen Ton und hämmerst dann schnell mit einem Finger auf einen höheren Bund derselben Saite, um einen zweiten, höheren Ton zu erzeugen. Dadurch entsteht ein ausgeprägter „Hammer-On“-Sound, der beim Bluegrass-Banjo-Spiel üblich ist. Der Hammering-Finger muss, wenn er dann dran ist, wie eine Mausefalle die Saite zuschnappen und sollte auch relativ kurz vor dem Bund (letztes Drittel des Bundes) auftreffen. Der Druck des Fingers muss aber nicht stärker sein, als bei normalen Griffen.

 

Die Hauptschwierigkeit beim Hammering ist die Geschwindigkeit, mit der der Finger auf den Bund auftrifft. Ist der Finger zu langsam, dämpft er die Saite vorher schon ein gutes Stück ab, bis die Saite dann endlich auf den Bund gedrückt wird. Dieses ist zwar nur ein Bruchteil einer Sekunde, aber das kann, wenn es zu langsam ausgeführt wird ausreichen, dass die Restschwingung der angeschlagenen Saite nicht mehr ausreicht, um den Ton noch effektvoll darzustellen.

Banjo Hammer-On
Hammer-On in Tabs - H
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Hammer-On spielen:

Bei  2  3 – drück die Saite B im 2. Bund mit dem Zeigefinger, zupf die Saite und wenn sie erklingt, drück die gleiche Saite mit dem Mittelfinger im 3. Bund.

Bei  0  1 – zupfe die leere Saite B und wenn sie erklingt, drück diese Saite im 1. Bund.

Tipp Motiv 8

 

 

Um den Hammer-On-Sound voluminöser zu machen, kannst du zum Beispiel bei 2-3 Hammer-On so vorgehen: Drück mit dem Zeigefinger die Saite im 2. Bund, zupf diese Saite und schieb gleichzeitig die gedrückte Saite ein bisschen nach oben oder unten. Sobald die Saite erklingt, drück sie im 3. Bund mit dem Mittelfinger. 

 

Slide

 

Dies ist die einfachste Spieltechnik sowohl für Banjo als auch für Gitarre. Um einen Slide zu spielen, gleitet man über die Saite mit dem Finger von einem Bund bis zum Zielbund, oft über mehrere Bünde, ohne den Finger von der Saite abzuheben. Dadurch entsteht ein gleitender Klang. Diese Technik wird häufig im Bluegrass-Banjo verwendet, um Verzierungen hinzuzufügen und Melodienoten hervorzuheben.

 

Slide spielen: Lege dein Finger auf den gewünschten Bund der Saite. Zupfe die Saite mit Zupfhand.
Während die Saite noch schwingt, gleite mit deinem Finger sanft über das Griffbrett zum gewünschten Bund. Entscheidend ist, den Finger während des Gleitens mit gleichmäßigem Druck (nicht zu stark, nicht zu schwach) auf der Saite zu halten.

 

Druck halten: Hebe deinen Finger beim Sliden nicht von der Saite. Halte ihn gedrückt, um den Klang während des Slidens aufrechtzuerhalten.
Wenn du deinen Finger von der Saite nimmst, unterbrichst du das Sliden und der gewünschte Effekt geht verloren.

Zu starker Druck: Das kann dazu führen, dass der Slide hart und angestrengt klingt. Übe einen leichten Druck aus, damit der Slide mühelos über die Saiten gleitet.

Zu schnelles oder zu langsames Sliden: Übe den Slide mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, um das beste Timing für Ihren Spielstil zu finden.

Banjo Slide
Slide in Tabs - S oder Sl
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Rake und Brush

Beim Bluegrass-Banjo ist die „Rake“- oder „Brush“-Technik eine Möglichkeit, mehrere Saiten gleichzeitig zu spielen, oft mit einem Daumenpick, um einen perkussiven Effekt zu erzeugen. Es handelt sich dabei nicht um eine Schlagbewegung wie beim Clawhammer-Banjo, sondern um ein kontrolliertes Streichen über die Saiten. Sie wird verwendet, um rhythmische Akzente und Fills zu setzen, oft in Kombination mit anderen Zupfmustern.

 

Kontrolliertes Streichen: Beim Rake/Brush wird der Daumen (oder manchmal auch andere Finger) kontrolliert über die Saiten gezogen, anstatt kräftig zu streichen.
Senkrechte Bewegung: Die Bewegung erfolgt in der Regel senkrecht zu den Saiten, nicht gerade nach unten.
Dämpfung: Man kann einen Finger verwenden, um bestimmte Saiten zu dämpfen oder zu „ersticken“, um einen perkussiven Effekt zu erzeugen.

 
Daumen-Rake: Eine gängige Technik besteht darin, mit dem Daumen-Pick über die Saiten zu streichen, wodurch ein „Brush“-Klang entsteht.
Dämpfung: Du kannst deine Finger verwenden, um bestimmte Saiten unmittelbar nach dem Rake abzudämpfen und so einen „Chucking“-Klang zu erzeugen.
Kombination mit anderen Techniken: Rakes und Brushes werden oft mit Banjo Rolls und andere Zupfmuster integriert, um rhythmische Variationen zu erzeugen.

Rhythmische Variation: Der Rake/Brush trägt dazu bei, eine dynamische und abwechslungsreiche rhythmische Textur im Bluegrass-Banjo-Spiel zu erzeugen.
Akzente setzen: Er kann verwendet werden, um bestimmte Noten oder Akkorde hervorzuheben und der Musik mehr Nachdruck und Dynamik zu verleihen.
Melodische Fills: Rakes und Brushes können auch verwendet werden, um melodische Fills und Licks in einem Song zu erzeugen.

Banjo Rak Brush Technik
Rake in Tabs - R, Brush in Tabs - B
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Um diese Techniken wie: Hammer-On, Pull-Off, Slide und Rak zu üben, findest du Tabs für „Down in the Willow Garden”

auf diese Seite: Bluegrass Banjo Solos Tabs

Choke

Ein „Perfecting Banjo Choke“ auf einem 5-saitigen Banjo bezeichnet eine Technik, bei der der Spieler eine Saite, typischerweise die zweite, am 10. Bund biegt, indem er sie mit dem Greiffinger nach oben drückt, um die Tonhöhe zu erhöhen. Es ist eine gängige Verzierung im Bluegrass-Banjospiel, um einen unverwechselbaren, ausdrucksstarken Klang zu erzeugen. 

So funktioniert es:Der Spieler biegt die Saite nach oben. Ist der Greiffinger richtig gekrümmt, biegt er auch die nächste Saite leicht, wodurch ein einzigartiger Klang entsteht.

 

Bei Choke werden die Töne gezogen. In der Tabulatur ist es mit einer Wellenlinie und zusätzlichen CH gezeichnet. Ist der Choke nur durch eine Wellenlinie gezeichnet, bedeutet dies nur ein kurzes Verziehen der Saite. 

 Du hast 3 Möglichkeiten, um ein Choke zum Spielen.

 

Choke Normal

Drück die Saite in einem Bund, zupf sie und dehne sie nach oben, in Richtung der nächsten Saite. Hast du die nächste Saite erreicht, lass die gedrückte Saite los, damit sie in ihre normale Position zurückkehren kann.

 

Bend-and-Release Choke

Mit dem Bend-and-Release-Choke spielst du den Choke, wie in Punkt 1, aber dieses Mal, wenn du die nächste Saite erreicht hast, lässt du den Finger nicht los, sondern schiebst ihn mit der gedrückten Saite zurück.

Du wirst hören, wie die Tonhöhe ansteigt und dann wieder zu ihrem ursprünglichen Ausgangspunkt zurückkehrt, während du die Saite biegst und in ihre ursprüngliche Position zurückbringst. Achte nur bei einem Bend-and-Release-Choke darauf, dass der Fretting-Druck zu keinem Zeitpunkt nachlässt.

 

Pre-Bend-Choke

Wenn du die Saite vor dem Zupfen dehnst und sie nach dem Zupfen wieder auf ihre normale Tonhöhe zurückbringst, hast du einen Pre-Bend-Choke gespielt.

Banjo Choke und pre-bend choke
Choke in Tabs - Ch oder Zahlen wie 1/4 mit Pfeil
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In Tabledit ist es üblich, einen 1/4 Choke, einen 1/2 Choke und einen 1 (ganzen) Choke anzugeben. Hier geht ’s darum, wie weit die gedrückte Saite zur nächsten verschoben sein sollte.
1/4 Choke bedeutet, dass du diese Note nur um einen halben Schritt (weniger als 1 Bund) nach oben biegst.
1/2 Choke bedeutet, dass du diese Note um einen kompletten halben Ton oder das Äquivalent eines Bundes nach oben biegst (von einem F-Ton zu einem F# )
1 (full) Choke bedeutet, dass du diese Saite (Note) einen ganzen Schritt oder zwei Bünde lang nach oben verschieben sollst, was einem ganzen Schritt entspricht, von einem F Natural zu einem G Natural, zum Beispiel.

 

Denk daran, den Fretting-Druck niedrig zu halten, damit du den Choke als ein durchgehendes Geräusch wahrnehmen kannst.

Tipp Motiv 5

 

 

Nicht mit allen Greifhand-Fingern kannst du gleiche Effekte bei Hammer-on, Pull-off, Slide oder Choke erreichen.

Viele Banjo-Spieler (ich auch) benutzen den Mittelfinger als den „Hauptspieler“ und den Zeigefinger als „Begleiter“.

Der Zeigefinger drückt die Saiten und der Mittelfinger hämmert, zieht, schiebt oder gleitet von Bund zu Bund im Slide.

 

Hillbilly Twist

 

Bei der Bluegrass-Banjo-Twist-Technik, auch bekannt als „Hillbilly Twist“ oder „D-Tuner Lick“, wird mit dem Stimmgerät (meist einem D-Tuner) am Banjo die Tonhöhe einer Saite verändert und gleichzeitig gespielt. Dadurch entsteht ein markanter, oft schneller melodischer Schwung. Diese Technik ist kein Standard, sondern eine melodische Verzierung, die häufig im Bluegrass-Banjo-Spiel verwendet wird.

 

Für diese Technik braucht man Stimmwirbel - Tuning Pegs in gute Qualität. 

 

Half - Twist Up - Zupf die Saite, drehe das Stimmwirbel -Tuning Pegs um einen halben Schritt nach oben (als ob du die Saite um einen halben Ton höher stimmen wolltest) und danach zurück, auf die ursprüngliche Note, und spiel weiter

Half - Twist Down - Zupf die Saite, drehe das Stimmwirbel um einen halben Schritt nach unten und zurück 

Whole - Twist Up - Zupf die Saite, drehe das Stimmwirbel um einen ganzen Schritt nach oben und zurück 

Whole - Twist Down - Zupf die Saite, drehe das Stimmwierbel um einen ganzen Schritt nach unten und zurück

 

Beispiel:
Ein gängiges Beispiel ist das Absenken der B-Saite auf einen A-Ton, wodurch ein charakteristischer gleitender Klang entsteht.