Dicke Stahlsaiten bieten einen volleren Klang, der sich vor allem beim Spielen von Akkorden entfalten kann. Zurückzuführen ist das darauf, dass dicke Saiten auch in tiefen Frequenzbereichen schwingen und die Bässe daher besser zur Geltung kommen. Vorteil ist zudem, dass dicke Saiten beim Spielen weniger einschneiden. Vor allem bei Slides, Bends oder Hammer-Ons ist die spürbare Belastung auf den Fingern deutlich geringer, wenn dicke Saiten verwendet werden. Außerdem bieten dicke Saiten im Regelfall einen lauteren Klang, da diese länger und intensiver schwingen. Vorteilhaft ist dies zum Beispiel bei größeren Westerngitarren, beispielsweise im Jumbo-Stil, da der Hohlraum des Korpus dadurch besser von den Schallwellen ausgefüllt werden kann.
Dickere Stahlsaiten sind zudem bei Gitarren ohne Tonabnehmer sinnvoll. Da der Klang einer solchen rein akustischen Gitarre nicht nachverstärkt werden kann, ist die höhere Lautstärke eines dicken Satzes von Vorteil. Ein Nachteil der dicken Saiten findet sich jedoch darin, dass diese oft dumpf klingen. Vor allem auf den Bass-Saiten E, A und D kann dies ein Problem darstellen. Zudem sind dicke Stahlsaiten für Fingerpicker weniger sinnvoll, da die gezupften Töne „ineinander verschwimmen“ könnten. Die Wahl der richtigen Besaitung liegt daher stets im persönlichen Ermessen des Gitarristen.