Barré-Akkorde werden mit einem Barré (Quergriff) des Zeigefingers gespielt. Diese Akkorde basieren auf den Grundakkorden. Mit Quergriff des Zeigefingers erfolgt eine gründliche Umwandlung der Basisakkorde in Barré-Akkorde.
Alle Major-, Minor- und Dominantseptakkorde können mit Barré-Akkorden gespielt werden. Im Prinzip lässt sich jeder Grundakkord, der mit den Fingern 1, 2 und 3 gegriffen wird, in einen Barré-Akkord umwandeln.
Akkordformen
E - Typ
Die E-Typ-Barré Akkorde werden von den E-Grundakkorden abgeleitet. Der Grundton wird mit Barré-Finger 1 auf der 6. Saite gegriffen. Dieser E-Typ-Barré Akkord kann über das ganze Griffbrett verschoben werden. Es ist ein Dur-Akkord und heißt so wie der Ton (Barré-Finger 1), der auf der 6. Saite gegriffen wird.
A - Typ
Die A-Typ-Barré Akkorde werden von den A-Grundakkorden abgeleitet. Der Grundton wird mit Barré-Finger 1 auf der 5. Saite gegriffen. Die 6. Saite wird grundsätzlich mitgegriffen aber nicht angeschlagen. Der Akkord heißt also so, wie der Ton, der mit Finger 1 auf der 5. Saite gegriffen wird.
C - Typ
Der C-Typ-Barré Akkord wird von dem C-Grundakkord abgeleitet. Der Grundton wird mit Finger 4 auf der 5 Saite gegriffen. Die 6. Saite wird grundsätzlich mit gegriffen aber nicht angeschlagen. Der Akkord heißt also so, wie der Ton, der mit Finger 4 auf der 5 Saite gegriffen wird.
- Der Barré wird über sämtliche Saiten mit einem Finger, dem Zeigefinger ausgeführt.
Barré Akkorde mit Grundform
A Dur und A Minor
(E Bass-Saite wird nicht gespielt)
A Dur Form 1 Bund = Ais/ Bb 2 Bund = B 3 Bund = C 4 Bund = Cis/Des 5 Bund = D 6 Bund = Dis/ Es 7 Bund = E 8 Bund = F 9 Bund = Fis/ Ges 10 Bund = G 11 Bund = Gis/ As 12 Bund = A | A Minor Form 1 Bund = ais/ Bbm 2 Bund = b 3 Bund = c m 4 Bund = cis/des 5 Bund = d 6 Bund = dis/es 7 Bund = e 8 Bund = f 9 Bund = fis/ges 10 Bund = g 11 Bund = gis/as 12 Bund = a |
Barré Akkorde mit Grundform
E Dur und E Minor
E Dur Form 1 Bund = F 2 Bund = Fis/ Ges 3 Bund = G 4 Bund = Gis / As 5 Bund = A 6 Bund = Ais / Bb 7 Bund = B 8 Bund = C 9 Bund = Cis / Des 10 Bund = D 11 Bund = Dis / Es 12 Bund = E | E Minor Form 1 Bund = f 2 Bund = fis/ ges 3 Bund = g 4 Bund = gis/ as 5 Bund = a 6 Bund = ais/ Bb m 7 Bund = b 8 Bund = c m 9 Bund = cis/ des 10 Bund = d 11 Bund = dis/ es 12 Bund = e |
Slash Akkorde
Slash-Akkorde sind normale Gitarrenakkorde, die einen anderen Basston als den Grundton des Akkords angeben. Slash-Akkorde werden mit einem Akkord, einem Slash und einem Basston notiert. Beispielsweise wird D/F# als D über F# ausgesprochen. Der D/F#-Akkord ist ein D-Dur-Akkord mit einem F#-Basston. Viele Akkorde haben einen anderen Basston als den Grundton, der jedoch nur dann angegeben wird, wenn er von Bedeutung ist. Der hinzugefügte Basston kann innerhalb des Akkordtons liegen, muss aber nicht.
Gitarren-Slash-Akkorde sind in der Country- und Bluegrass-Musik sehr verbreitet. In Bands spielt der Bassist oft den Grundton, was dem Gitarristen ermöglicht, mit verschiedenen Basstönen in seinen Akkorden zu experimentieren.

Grundlagen von Slash-Akkorden
Die einfachste Art von Slash-Akkord ist die Umkehrung, also die Neuanordnung der Töne im Akkord.
Ein C-Dur-Dreiklang besteht beispielsweise aus den Tönen C (Grundton), E (Terz) und G (Quinte). Sind sie in dieser Reihenfolge übereinander angeordnet, mit dem C unten, spricht man von einem C-Dur-Akkord. Setzt man die Quinte unten, sodass der Akkord beispielsweise G–C–E geschrieben wird, entsteht der Slash-Akkord C/G. Die Quinte ist ein sehr häufiger alternierender Basston in jedem Akkord, daher bewirkt eine solche Umkehrung eine subtile Veränderung der Harmonie.
Eine weitere gängige Slash-Akkord-Voicing-Technik setzt die Terz des Akkords als tiefsten Ton, wie bei C/E. Umkehrungen mit der Terz unten klingen weniger aufgelöst als solche mit der Quinte.
Neben Umkehrungen gibt es auch Slash-Akkorde, deren Basston nicht im Grunddreiklang enthalten ist, wie z. B. C/B oder D/C. Diese Slash-Akkorde sind oft Übergangsakkorde und erzeugen eine Bassbewegung, die zu einem anderen Akkord führt. Man könnte beispielsweise C über C/B nach Am spielen, wobei der Bass schrittweise von C über B nach A abfällt.
Akkordfolgen mit Slash-Akkorden
Slash-Akkorde werden häufig verwendet, um fließende Übergänge zwischen Akkorden zu schaffen. Anstatt beispielsweise direkt von C nach A-Moll (Am) zu wechseln, kann dazwischen der Slash-Akkord C/B gespielt werden. Die neue Akkordfolge lautet dann C über C/B nach Am. Diese Akkordfolge ist sehr angenehm für das Ohr, da sie den Basston melodisch die Tonleiter hinunterwandert (C über B nach A).
Akkord Progression
D – A/C# – Bm
G – D/F# – Em
C – C/B – Am
E/C# – B – A – E
Oder probieren Sie diese längere Progression, die mit Slash-Akkorden die melodische Basslinie die Tonleiter entlang führt:
D – A/C# – Bm – A – G – D/F# – Em – A
Bassnote
Spätestens jetzt sollte man sich fragen, warum man eine Bassnote zu einem Akkord hinzufügen sollte. Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach, denn auch ein Bassist spielt nicht immer nur das C über einen C-Dur Akkord. Darauf laufen auch die Slash-Chords hinaus. Sie beschreiben lediglich, welche Note die Bassbegleitung an dieser Stelle zum genannten Akkord spielen sollte. Das muss aber deshalb nicht zwingend ein Bassist sein, denn auch auf der Gitarre lassen sich Akkorde interessanter gestalten, wenn man eine Bass-Note/-Linie zu einem Akkord hinzufügt.
Diese Technik kann man fast bis in’s unendliche ausbauen, jedoch ist es wie immer ratsam, erstmal zurückhaltend einzusteigen und zunächst erstmal ein Gefühl für das Thema zu entwickeln. Slash-Chords geben die Möglichkeit der gleichzeitigen Anwendung von Bass-Linie und Akkord.
Es gibt fast unzählige Anwendungsgebiete dieser Mischakkorde, da man die Zahl der Variationen durch verschiedene Anschlag- und Picking-Techniken der Rhythmushand noch potenzieren kann ! Es lohnt sich also auf jeden Fall, einmal einen Blick hinter die Kulissen dieser mächtigen Akkorde zu werfen.
Um zu wissen, mit welchen Bassnoten ein Akkord angereichert werden kann, sollte man für Akkorde in den ersten drei Bünden die C-Dur-Tonleiter auswendig können. Für Slash-Akkorde in den höheren Lagen ist das Wissen über die Major-Patterns (Durtonleitern in höheren Lagen) von größter Bedeutung.
Wenn man nämlich die Akkorde als Untermenge der Majorpatterns sieht, weiß man automatisch auch, welche Bassnoten überhaupt spielbar sind. Im Grunde kann man als Basston alle möglichen Noten hinzufügen. Meist sind es die Töne, die auch in der Tonleiter der Tonika vorkommen. Steht ein Stück z.B. in C-Dur, so können (nahezu) allen Akkorden der Partitur die Töne der C-Dur Tonleiter hinzugefügt werden. Natürlich muss man dafür die Position der Noten kennen. Das Bassnotenspiel ist nur eine andere Sichtweise des Solospiels. Man fügt nur Bassläufe anstatt von Melodien hinzu, so dass man am Ende ein wesentlich interessanteres Akkordspiel erhält.





