Eine Brücke ist ein Stück Holz (meist mit drei Kontaktpunkten, den sogenannten Fußplatten), das auf der Kopfplatte sitzt und die Schwingungen der darauf liegenden Saiten auf die Kopfplatte und den Rest des Banjos überträgt. Die Brücke wird durch die Spannung der Saiten an ihrem Platz gehalten. Sie ist nicht wie ein Gitarrensteg verleimt, sondern wie ein Geigensteg „schwebend“. Die korrekte Platzierung des Stegs auf einem Banjo ist entscheidend für Klang und Intonation. Der Steg sollte auf der Resonanzdecke (Kopf) in der vorgesehenen Mensur vom Sattel aus platziert werden, und zwar senkrecht zu den Saiten.
Die drei beliebtesten Brücken-Höhen sind 1/2", 5/8" und 11/16". Die beliebtesten Stege bestehen aus Ahorn mit einer Ebenholzdecke. Einige Stege haben Einsätze aus Knochen oder Kunststoff, um einen helleren Klang zu erzeugen.
In den frühen Jahren waren zweifüßige Stege sehr beliebt und sind es in der Welt der Viersaiter immer noch. Frühe Gibsons hatten zweifüßige Stege, und zwar 1,9 cm hoch. Viersaiter wissen das schon lange: Bei zweifüßigen Stegen gibt es mehr Fellvibrationen als bei den üblichen dreifüßigen Stegen – ein Punkt, den man bedenken sollte …
Das Holz eines Stegs ist entscheidend. Der Steg stellt im übertragenen und wörtlichen Sinne die Verbindung zwischen dem Kessel und dem Hals über die Banjosaiten dar. Daher ist es wichtig, dass das Holz des Stegs einen guten Klang leitet. Traditionell besteht er aus einem Ebenholzsattel (Oberteil) und einem Ahornkorpus mit drei Füßen.
Ebenholz wurde traditionell für die Oberseite/den Sattel des Stegs verwendet. Aufgrund seiner hohen Dichte und Härte neigt Ebenholz weniger zum Durchhängen in der Mitte aufgrund der Saitenspannung als weichere Hölzer. Es hält außerdem der sägenden Wirkung der Stahlsaiten besser stand und bietet aufgrund seiner höheren Dichte ein gutes Sustain und einen angenehmen Klang.
Eine einfache Suche im Internet zeigt dir die große Vielfalt an Hölzern, die andere Hersteller verwenden, wie Birke, Teak, Koa, Palisander und andere exotische Hölzer. Diese übertragen die Saitenschwingung unterschiedlich und verändern den Klang eines Banjos. Das Schöne am Banjo, dem „Hot Rod“ unter den akustischen Instrumenten, ist die Experimentierfreude.
Vor allem in der Welt der Fünfsaiter ist Ahorn/Ebenholz die einzige Kombination für traditionellen Bluegrass-Sound. Für manche Ohren ist Ahorn/Ebenholz tatsächlich das Nonplusultra. Kein Problem, denn persönlicher Geschmack ist enorm wichtig. Du tust deinen Ohren etwas Gutes, wenn du einige der anderen Hölzer ausprobierst, denn es gibt viele Arten, die eine bessere Leistung bieten, mit der Ahorn einfach nicht mithalten kann.
Als allgemeine Regel gilt: Eine dickere und schwerere Brücke sorgt für einen süßeren Ton, mehr Volumen und mehr Bass. Sie sollte nicht zu dick sein, da sie sonst den Klang deines Banjos dämpfen und stumpfer machen kann. Hier gilt: „mehr“ ist nicht unbedingt „besser“.
Je dünner und leichter eine Brücke ist, desto schneller und knackiger ist die Reaktion und desto heller der Ton. Eine zu dünne Brücke wiederum kann dazu führen, dass das Banjo „scharf“ oder „hart“ klingt und möglicherweise unter dem Druck der Saiten mechanisch schneller durchhängt.
Eine höhere Brücke kann den Banjoklang schärfer und durchdringender machen, weil sie den Winkel und die Spannung der Saiten oben erhöht. Manche sagen, dass sie die Lautstärke des Banjos aufgrund des schärferen Tons erhöht. Wenn du gewohnt bist, mit einer 5/8-Zoll-Brücke zu spielen, und zu einer höheren Brücke wechselst, kann dies das etablierte „Muskelgedächtnis“ deiner Zupfhand auf die Probe stellen. Möglicherweise musst du ein wenig herumexperimentieren, um eine Alternative zu finden, die einen akzeptablen Kompromiss zwischen Klang und Spielkomfort darstellt.
Um den Steg optimal auf der Kopfplatte zu positionieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen eine präzisere Methode, die sich der sogenannten „Sweet Spots“ bedient, und zum anderen eine einfachere Methode, bei der lediglich die Position des Stegs ermittelt wird.
Beim „Sweet Spots” eines Banjos geht es darum, die optimale Stegposition für ein Banjo zu finden, um die beste Intonation (die Genauigkeit der gespielten Töne) und den besten Klang zu erzielen. Dazu müssen die Punkte auf dem Banjokopf identifiziert werden, an denen der Oberton jeder Saite mit dem Ton übereinstimmt, der beim Greifen am 12. Bund entsteht. Die „Sweet Spots“ verwendet man, um die richtige Position des Stegs zu bestimmen und auch, um festzustellen, ob man eine kompensierte Brücke benötigt oder nicht. Falls ja, wird der genaue Kompensationsbetrag für jede Saite angezeigt.
Die Sweet Spots verstehen:
Obertöne: Obertöne sind Töne, die durch leichtes Berühren und Zupfen der Saite an bestimmten Stellen (z. B. am 12. Bund) erzeugt werden, wodurch ein „Glockenklang“ entsteht.
Intonation: Die Intonation beschreibt die Genauigkeit der vom Banjo erzeugten Töne, insbesondere im Vergleich zwischen leeren und gegriffenen Saiten.
„Sweet Spot”: Der Sweet Spot ist der Punkt auf dem Banjokopf, an dem der leere Ton der Saite und der gegriffene Ton am 12. Bund stimmig sind und eine „perfekte Oktave“ bilden.
1. Um die genaue Brückenposition zu finden, müssen die Saiten neu sein und auf die korrekten Töne gestimmt werden. Alte Saiten haben eine schlechte Intonation und bei der Verwendung ist es unmöglich, die richtigen Einstellpunkte für den Banjosteg zu finden.
2. Verwende eine Brücke mit dünner Oberseite: 2–2,5 mm Dicke, die sind ideal. Dickere Stege als 3 mm sind hierfür zu dick, und ich rate von günstigen Stegen ab, da diese bekanntermaßen die Intonation beeinträchtigen. Die meisten originalen, mit dem Banjo gelieferten Stege sind übrigens preisgünstig, daher solltest du für diese Übung einen hochwertigen Steg vom Zubehörmarkt verwenden. Tatsächlich verschwinden Intonationsprobleme, die durch einfache Stege verursacht werden, in den meisten Fällen vollständig, und du kannst diese Übung getrost überspringen.
3. Spiele die angeschlagenen Töne am 12. Bund. So geht's: Du berührst die Saite ganz leicht direkt über dem 12. Bund, nicht dahinter, wie du es normalerweise tust. Viele vergessen das oder verwechseln es, deshalb wiederhole ich es: Berühre die Saite direkt über dem 12. Bund, zupfe sie an und nimm deinen Finger sofort von der Saite, die du anschlägst. Du hörst nun einen klaren, verträumten, glockenähnlichen Klang. Mit diesem Klang vergleichst du die Tonhöhe dieses Tons mit der Tonhöhe der Saite, die du wie gewohnt hinter der 12. Saite greifst.
Los geht's: Markiere die „Sweet Spots“ für jede Saite, beginnend mit der ersten. Aber Vorsicht! Viele Stege sind sehr spröde und können in mehrere Stücke zerbrechen, die Ihnen beim Bewegen leicht ins Gesicht fliegen können! Es empfiehlt sich, die Saitenspannung zu lockern, insbesondere bei dünnen Stegen, bevor du den Steg zwischen Daumen und Zeigefinger BEIDER Hände greifst und bewegst.
Um Verwirrung zu vermeiden: Messe die Sweet Spots aller Saiten relativ zur ersten Saite, daher muss der „Sweet Spot“ der ersten Saite Null sein. Noch ein Hinweis, bevor du tiefer einsteigst: Wenn deine fünfte Saite auf einer Art geschlitztem Pip-Ding hinter dem fünften Bund liegt (in der Luft über dem fünften Bund, anstatt auf dem fünften Bund selbst zu liegen), dann ist eine Kompensation sinnlos, und du verwendest eine Null, genau wie bei der ersten Saite.
1.Positioniere den Steg im 90-Grad-Winkel zur dritten Saite (die normale, korrekte Position).
2.Verschiebe den Steg so, dass du am 12. Bund (oder 19. Bund für höhere Genauigkeit) beginnend mit der ersten Saite einen Glockenton spielen kannst.
3.Spiele nun denselben Ton gegriffen, ebenfalls am 12. Bund (oder 19. Bund für höhere Genauigkeit).
4.Ist die Tonhöhe des gegriffenen Tons höher, verschiebe den Steg in Richtung Saitenhalter (vom Hals weg). Wenn du deinem Gehör nicht trauest, ob die Tonhöhe höher, tiefer oder gleich ist, verwende ein elektronisches Stimmgerät.
5.Ist die Tonhöhe tiefer? Verschiebe den Steg vom Saitenhalter weg (zum Hals hin).
6.Markiere die Stelle auf dem Fell, an der die Tonhöhe des Klangs mit der Tonhöhe des gegriffenen Tons übereinstimmt. (Markiere die Stellen mit einem Bleistift)
7.Wiederhole die Schritte 2 bis 6 für alle Saiten. Beachte dabei, dass der Klang der fünften Saite (oder der Oberton) am 17. Bund liegt und nicht wie bei den anderen Saiten am 12.
8.Zeichne eine gerade Linie (oder verwende einen Klebestreifen, Malerband oder Ähnliches) am Nullpunkt der ersten Saite im 90-Grad-Winkel zur dritten Saite.
9.Messe den Abstand von der Nulllinie zu den Markierungen, die du für alle Saiten gemacht hast.
Wenn deine Nulllinien-Offset-Messungen für alle Saiten Null ergeben, brauchst du, egal was dir gesagt wurde, einfach keinen kompensierten Steg.
Kurz gesagt: Um den Steg schnell in die richtige Position zu bringen, „gut genug für den Moment“, befolge die Schritte 1 bis 5, bis die erste Saite richtig intoniert ist. Wiederhole dann dasselbe für die vierte Saite und achte darauf, dass der Steg für die erste Saite an derselben Stelle bleibt. Möglicherweise steht der Steg dann nicht mehr im 90-Grad-Winkel zur dritten Saite, sondern ist abgewinkelt, sodass die Seite der vierten Saite näher am Saitenhalter liegt. Wie gesagt, „gut genug für den Moment“.
Wenn du diese Sweet Spots kontrolle abgeschlossen hast und deine Zahlen in etwa so aussehen: 0-0-2-0-0, sind alle Saiten in Ordnung, außer der 3. Saite, hier ein kleines Geheimnis: Die meisten Saiten außer der 3. (und manchmal der 2. Saite) sind normalerweise recht nachsichtig, was die Intonation betrifft. In diesem Fall klingt die 3. Saite zu hoch, also muss sie logischerweise um +2 mm verlängert werden. Versuche Folgendes: Greife den Steg an beiden Seiten und ziehe ihn etwa 1 mm in Richtung Saitenhalter und vergleiche die gegriffenen Noten mit den geläuteten Noten. Alles ist in Ordnung, aber die 3. Saite ist immer noch einen Tick zu hoch? Bewege sie um weiteren 1 mm in die gleiche Richtung und vergleiche die gegriffenen und geläuteten Noten erneut. Möglicherweise musst du die 1. oder 4. Saite ein wenig optimieren, aber wundere du dich nicht, dass alle Saiten jetzt nahezu perfekt intonieren.
Wenn du Probleme hast, mit „Sweet Spots” Methode die Brückenposition zu finden, kannst du auf eine einfachere Methode zurückgreifen: Stimme alle Saiten auf die richtige Tonhöhe und überprüfe nur die D Saiten (1. und 4. Saite) im 12. Bund auf die Intonation. Für diese Methode solltest du den Chromatischen Tuner benutzen.
Wenn du die 1. Saite zupfst, zeigt der Tuner die Note D1 an. Nach dem Drücken und Zupfen dieser Saite im 12. Bund erzeugst du die Note D2. Das Gleiche gilt für die vierte Saite: Bei einer offenen Saite spielst du ein D, beim Greifen im 12. Bund ein D1. Wenn die D-Noten im 12. Bund auf beiden Saiten stimmen, ist deine Brücke korrekt positioniert. Wenn die Tonhöhe des gegriffenen Tons höher ist, verschiebe den Steg in Richtung Saitenhalter (weg vom Hals). Wenn die Tonhöhe tiefer ist, verschiebe den Steg vom Saitenhalter in Richtung Hals.
Wenn du die passende Brückenposition ausgemacht hast, skizziere den Umriss der Brücke mit einem Bleistift auf dem Banjo-Fell. Falls die Brücke versehentlich verschoben wurde, kannst du sie im gezeichneten Umriss positionieren, ohne ihre Position erneut zu suchen.
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