Banjo schneller spielen
Tempo erhöhen
Zupfhand Fingerbeweglichkeit
Um die Fingerbeweglichkeit zu erhöhen, solltest du deine Hand richtig positionieren und die Finger in einem bestimmten Winkel zu Saiten halten. Stell dir vor, dass du einen Tennisball in der Hand hältst und gleichzeitig Banjo spielst. (Foto rechts).
Halte deine Finger vor und nach dem Zupfen so nah wie möglich an den Saiten. Deine Hand sollte beim Spielen gebeugt bleiben, ebenso wie die Finger. Wenn du Finger nach jedem Zupfen streckst, dauert es lange, bis sie wieder zum Zupfen bereit sind, deshalb wirst du nie ein schnelleres Tempo erreichen können.

Zusätzlich solltest du täglich mit der Fingerzupftechnik üben. Die besten Übungen sind die Banjo Rolls. Du kannst die Banjo Rolls spielen, ohne gleichzeitig Akkorde zu greifen, was es dir ermöglicht, die Finger der Greifhand zu entlasten.
Fingerpicks
Um Banjo im Scruggs-Stil schneller spielen zu können, benötigt man gut sitzende Fingerpicks. Zu eng oder zu locker sitzende Fingerpicks verhindern ein korrektes Saitenzupfen und schränken die Fingerbeweglichkeit ein. Fingerpicks sollten so sitzen, dass sie kaum spürbar sind. Wichtig ist außerdem, dass sie die Saiten horizontal zupfen können, d. h. die Spitzen der Picks sollten in einem bestimmten Winkel zu den Saiten gebogen sein.

Es gibt Fingerpicks mit einer bereits an die Saiten angepassten Spitze. „Angle“- Picks wurden speziell für Banjospieler entwickelt und werden oft als „Fast Pick“- Modelle bezeichnet. Dieses abgewinkelte Modell berücksichtigt den natürlichen Fingerwinkel der meisten Menschen zu den Saiten und neigt die Blattoberfläche des Picks leicht, um dies auszugleichen. Dies ermöglicht einen kräftigeren, direkteren Anschlag.
Außerdem solltest du, egal welche Art von Fingerpicks du verwendest, die Saiten nicht mit dem ganzen Fingerpick zupfen, sondern nur mit der Spitze.
Fingerpicks richtig an Finger und Saiten anzupassen ist eine Herausforderung und erfordert viel Zeit und Geduld. Doch mit gut sitzenden Picks zupfst du die Saiten nicht nur mit perfektem Klang, sondern auch schneller.
Wie man die Fingerpicks zu den Fingern und Saiten anpasst, kannst du auf dieser Seite lesen - Banjo Sound verbessern
Fingerposition und Reihenfolge
Beim Lernen eines neuen Liedes ist es wichtig, die Fingerposition der Greif- und Zupfhände beizubehalten. Wenn du die Saiten jedes Mal mit einem anderen Finger zupfst oder die Noten auf dem Griffbrett unterschiedlich greifst, wirst du dir die Reihenfolge nie merken. Warum? Weil du ständig darüber nachdenkst, welche Saite du mit welchem Finger drückst oder zupfst. Bleibt die Griffreihenfolge immer gleich, bleibt sie im Gedächtnis haften.
Nur so gelingt es dir nach einigen Übungen, deine Finger fast automatisch von Saite zu Saite zu bewegen und dadurch das Tempo zu steigern.
Damit du die Noten schneller auf dem Griffbrett wechseln kannst, ist es wichtig, eine Fingerreihenfolge zu wählen, die es dir ermöglicht, einen Finger nach dem anderen zu bewegen, ohne dass sie sich gegenseitig behindern. Unten kannst du ein Beispiel für die Greifhand-Fingerposition sehen. Wenn du eine Gruppe von Noten hast, überprüfe genauer, ob es möglich wäre, einen oder mehrere Finger gedrückt zu lassen und nicht jede Note neu zu drücken.
Banjo im Tempo über 160 BPM spielen
Wenn du einen Song mit 160 BPM spielen möchtest, aber das Tempo dir Probleme bereitet und dich fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treibt, was kannst du tun? Übe den Song mit 170 BPM. Es mag unlogisch klingen, aber diese Methode funktioniert.
Natürlich wird dich das Spielen mit 170 BPM noch mehr Nerven kosten als zuvor, aber … wenn du mindestens 15 Minuten in diesem Tempo spielen würdest und dann wieder auf 160 BPM zurückgehst, wirst du denken, dass dieses Lied langsamer ist, und so wirst du viel entspannter spielen können. Versuche nur bei der Übung, so wenig Fehler zu machen wie möglich.
Akkorde wechseln
Übe Akkordwechsel am besten mit einem Metronom. Auf deise Weise kannst du hören, ob du im Takt liegst oder nicht und auch in welchen Tempo du problemlos spielen kannst.f
Akkorde gleicher Form
Beim Wechseln von Akkorden gleicher Form, beispielsweise eines F-Akkords, sollten die Finger nur leicht über die Saiten gehoben werden. Die Fingerspitzen können die Saiten noch leicht berühren und dann zum nächsten Bund, zum nächsten Akkord gleiten. Das Gleiten der Finger über die Saiten ähnelt dem eines Zuges auf den Gleisen.
Akkorde verschiedenen Formen
Wenn du verschiedene Akkordformen benutzen willst, sollten dein Klein- und Ringfinger an der gleichen Stelle wie bei F Form bleiben, nur der Mittel- und Zeigefinger wechseln die Position. Die Finger sollten auch so nah wie möglich an den Saiten bleiben, bevor du die Hand zum anderen Bund schiebst.
Naheliegende Akkorde
Wenn du schneller spielen willst, solltest du die Akkorde nehmen, die nah liegen. Nehmen wir Akkorde für Boil them Cabbage Down – G C G D G C G/D G
Beispiel 1 - du spielst Akkorde mit verschiedenen Formen: F Shape, D Shape, Barré
Akkorde im Lied sind in diesen Bünden: 3-5-3-7-7-8-7/10-7
Akkorde: G (F Shape) – C (Barre) – G (F Shape) – D (Barre) – G (D Shape) – C (F Shape) – G/D 2 Takte Akkord G (D Shape) und 2 Takte D (F Shape) – G (D Shape)
Beispiel 2: wenn du nur Akkorde in F Shape spielst
Akkorde im Lied sind in diesen Bünden : 3-8-3-10-3-8-3/10-3
Wie du siehst, kannst du bei unterschiedlichen Akkordformen fast an der gleichen Stelle bleiben. Bei F-förmigen Akkorden musst du dich leider mehr auf dem Griffbrett bewegen, wenn du den Akkord wechseln möchtest.
Wenn dir jedoch nur eine Akkordform besser gefällt, kannst du diese problemlos für den gesamten Song verwenden. Die F-Form ist zwar einfacher zu spielen, aber die Verwendung verschiedener Akkordformen verleiht deinem Backup mehr Dynamik.

Während des Akkordwechsels solltest du nicht auf die Greifhand schauen, sondern auf den Zielbund für den nächsten Akkord. Nehmen wir an, dass du von Akkord G-Dur auf C-Dur gehen willst. Akkord G hast du im 3. Bund. Während du Akkord G spielst, schaust du schon auf den 8. Bund, wo du Akkord C zum Spielen hast.
Banjo Solos
Fast jeder Banjo-Anfänger träumt davon, schnelle Soli wie ein Profi zu spielen. Leider ist es nicht so einfach. Mit viel Übung kannst du deine Fingerfertigkeit täglich verbessern. Um jedoch ein schnelleres Tempo zu erreichen, musst du alle Noten des Liedes perfekt auswendig kennen. Je öfter du ein Lied spielst, desto schneller erreichst du das gewünschte Tempo.
Nun erkläre ich dir Schritt für Schritt, auf welche Weise du noch die Spielgeschwindigkeit steigern kannst.
Wir nehmen als Beispiel ein Fragment eines Bluegrass-Klassikers – „Shady Grove”. Banjo Stimung: a D G B D. Saite 5 G stimmst du auf Note a, oder benutzt du Long-Capo oder Spike im 7. Bund.


Step 1
Zuerst lernst du die Noten und Fingerpositionen für das gesamte Lied. Sobald du eine angenehme Fingerabfolge gefunden hast, ist es wichtig, dass du diese Fingerpositionen – weder für die Greif- noch für die Zupfhand – nicht mehr änderst. Nur so bleibt die Abfolge im Gedächtnis haften.
Step 2
Jedes Lied hat eine bestimmte Dynamik; manche Noten werden schnell hintereinander gespielt, andere werden von längeren Pausen gefolgt. Wenn du genau hinhörst, wirst du feststellen, dass dieses Lied viele Notengruppen mit kurzen Pausen dazwischen hat. Du kannst diese Notengruppen einzeln üben. Übe eine Gruppe, bis du sie problemlos schnell spielen kannst, dann gehe zur nächsten Gruppe über, dann zur nächsten und so weiter.
Step 3
Um ein ganzes Lied schneller zu spielen, solltest du spielen, ohne darüber nachzudenken, welche Note du gerade zupfst. Du solltest die Melodie nicht als Noten betrachten, sondern als aufeinander folgende Sequenzen. Außerdem solltest du beim Spielen im Kopf sehen, welche Sequenz als nächstes kommt.
Beispiel: Spielst du Gruppe 1, hast du sie kaum begonnen zu spielen, hast du schon im Kopf, wie und wo die 2. Gruppe beginnt; Spielst du Gruppe 2, hast du im Kopf schon den Beginn von Gruppe 3 usw. Am Anfang ist es nicht leicht, aber nach ein paar Übungen klappt es. Mit dem Vorausdenken der nächsten Gruppe kann man ohne Pausen ein ganzes Lied schneller spielen.
Bei höherem Tempo ist es unmöglich, einzeln Noten mit dem Nachdenken zu verfolgen. Gerade dieses Nachdenken blockiert dich, wenn du schneller spielen willst. Vorausdenken, welche Notengruppe demnächst kommt, hilft dir das erwünschte Tempo zu erreichen.